Flaschenventile
Modifizierter Originaltext/Bilder von Wilke Reints
Der Verschluss der Flaschen ist das Ventil, an das auch der Lungenautomat angeschraubt wird.
DIN (G5/8") Ventil für mehr Sicherheit
Der ausschliessliche Einsatz von DIN Ventilen (G5/8") sichert dem Taucher, dass er auch unter Wasser die Automaten tauschen und das Risiko eines Automatenausfalls weiter reduzieren kann. Laut den gesetzlichen Bestimmungen sind Flaschen, je nach Inhalt, mit unterschiedlichen Ventilen auszustatten. Das heisst, für Luft, Sauerstoff, Edelgase usw. gibt es verschiedene Anschlussgewinde, die zueinander nicht kompatibel sind. In der Tauchpraxis ist das nicht zu handhaben, deshalb werden für alle Gasarten und Flaschenanschlüsse immer DIN G5/8" Ventile eingesetzt. Streng genommen ist das natürlich nicht erlaubt, ist aber so üblich. Wird die Rechtslage genau analysiert, ist der Anbieter verpflichtet, das korrekte Flaschengewide zu verkaufen und Flaschenfüllungen nur damit zu gestatten, der Anwender muss diese Vorschrift bei der Benutzung jedoch nicht einhalten. Speziell wer im Ausland taucht, wird mit anderen Gewinden an seinen Lungenautomaten schnell anstehen.
Sauerstoffkompatibel oder Sauerstoffrein?
Aufgrund der normalerweise relativ geringen Sauerstoffanteile im Rückengerät sowie Travel- und Bottom Stageflaschen (kleiner 40%O2) werden dort normale Regler und Ventile eingesetzt. Das Ventil selbst sollte jedoch, aufgrund der hohen Sauerstoffpartialdrücke in der Flasche, Sauerstoff kompatibel ausgeführt sein.
Für Ventile und Automaten für Dekompressions Stageflaschen (grösser 40%O2) werden dort Regler und Ventile einem Sauerstoff-Service unterzogen. Dazu werden Flaschen, Ventile und Regler sauerstoffrein gemacht und ausschliesslich Sauerstoff kompatible Komponenten eingesetzt.
Adapter
Der Einsatz von Adaptern ist nicht zulässig. Er er bringt den Einsatz zusätzlicher Dichtungen mit sich, eine ernstzunehmende, zusätzliche Fehlerquelle. Zudem wird das Ventil schwerer und klobiger und ist dem Taucher öfter im Weg.
Handräder
Damit auch unter Stress ein Ventil immer in die richtige Richtung gedreht wird, sind alle Handräder in geöffnetem Zustand ganz (bis zum Anschlag) auf. Man kann also nicht versehentlich das Ventil (noch weiter) öffnen, wenn man es eigentlich schliessen möchte.
Das Verwenden von bruchsicheren Handrändern hat seinen Ursprung im Höhlentauchen. Hier ist es, insbesondere in Engen Passagen, immer wieder möglich, dass die Ventilräder an den Felswänden entlang schrammen. Dies kann bei entsprechender Krafteinwirkung die Folge haben, dass das Plastik-Ventilrad bricht. Dies wird dann fatal, wenn der Taucher gezwungen ist dieses Ventil zu schliessen, was dann unmöglich wird. Daher werden ausschliesslich Handräder aus Gummi eingesetzt, die neben der Bruchfestigkeit auch einen verbesserten Griff zur Verfügung stellen. Der Taucher ist somit zusätzlich in der Lage die Ventile schneller zu schliessen. Oft sind diese Handräder auch ein kleines Stück länger, was ebenfalls bei dem schliessen der Ventile positiv unterstützt.
Mindestanforderungen an Ventile
Als Mindestvoraussetzungen für die Ventile gilt folgendes:
- Es werden ausschliesslich DIN Ventile (G5/8") eingesetzt, Sauerstoff- oder Nitroxventile finden keine Anwendung
- Es werden ausschliesslich bruchsichere Ventilräder eingesetzt (z.B. Sherwood Rubber Knobs)
- Es es bleiben keine Ventilkappen während dem Tauchgang am Gerät (→ uneingeschränkter Zugriff zum Ventilrad, kein Hängenbleiben möglich)