Finimeter
Modifizierter Originaltext/Bilder von Wilke Reints
Der Finimeter informiert den Taucher über den aktuellen Druck in seinen Flaschen. Durch den phosphoreszierenden Hintergrund ist die Skala auch noch im Dunkeln abzulesen.
Eigenschaften von Finimetern
Finimeter gibt es in verschiedenen Varianten. Es sollte immer darauf geachtet werden, dass die Skaleneinteilung die 50 bar, oder noch besser 1/3 Reserve, aufweist und in der Masseinheit bedruckt ist, die dem Taucher geläufig ist. Insbesondere für das technische Tauchen müssen Finimeter eingesetzt werden die über eine Kristallglasscheibe verfügen, welche vollständig durch den Rand des Finimeters eingelassen ist. Kostengünstigere Finimeter bieten dies oft nicht und neigen bei grossen Umgebungsdrücken zum zerbersten.
Die Anforderungen an ein Finimeter sind die Folgenden:
- Phosphoreszierender Hintergrund
- Skalenbeschriftung und Einteilung in bekannten Masseinheiten (in Europa daher bar)
- 50 bar oder 1/3 Reserve Anzeige
- Rundum eingelassene, bruchsichere Scheibe - vorzugsweise Kristallglas
- Sauerstofftauglich
Es kommen handelsübliche, mechanische Finimeter mit Metallgehäuse zum Einsatz, soweit sie den Mindestanforderungen entsprechen. Diese sind einfach aufgebaut und daher sehr zuverlässig. Einziger Unterschied im Einsatz ist, dass der standardmässig mitgelieferte Plastikschutz entfernt wird. Das Entfernen gibt den Blick auf alle O-Ring gedichteten Kupplungen frei. Fehler können so möglichst früh entdeckt werden.
Aus hygienischer Sicht ist es ebenfalls sinnvoll den Schutz zu entfernen, da es zwischen dem Finimeter und dem Plastikmantel nie richtig austrocknen kann und sich schnell Pilzkulturen entwickeln können. Durch das Entfernen können die Teile schneller abtrocknen, was letztlich auch das Material im Hinblick auf Korrision entlastet.
Kontrolle während dem Tauchgang
Der Finimeter ist links am Secondary Lungenautomaten, da die linke Seite bei Deckenberührung in der Höhle oder dem Wrack zudrehen könnte. Ändert die Druckanzeige zwischen zwei Kontrollen nicht, wird dies frühzeitig erkannt, auch wenn die Brücke aus Versehen geschlossen ist.
Der Finimeter wird an folgenden Punkten während dem Tauchgang zwingend kontrolliert:
- Bubble Check auf 5m
- Erreichen der Maximaltiefe
- Nach Ablauf der halben Grundzeit
- Vor dem Auftauchen
Tragart
Der Finimeter wird mittels eines Karabiner am linken D-Ring des Bauchgurtes befestigt, bei manchen Tauchern auch am Brust-D-Ring zu sehen. Für die Befestigung des Karabiners existieren zwei Möglichkeiten, die immer wieder kontrovers diskutiert werden.
- Der Karabiner wird mittels eines O-Ringes und eines Kabelbinders befestigt. Diese Variante hat den Sinn, dass es sich um eine lösbare, bzw. abreissbare Verbindung handelt.
- Im Grunde ist die Befestigung die selbe, nur dass der O-Ring durch eine Schnur ersetzt wird (Caveline). Diese Verbindung ist nicht abreissbar und muss im Notfall durchgeschnitten werden.
Ein Entfernen der Caveline mit einem Messer hat sich übrigens in Versuchen als unproblematisch herausgestellt. Jedoch benötigt man für den Schneidevorgang Zeit und beide Hände, was in Notsituationen eine zusätzliche Belastung darstellt.
Sauerstofftauglichkeit
Ein weiterer Aspekt ist die Sauerstofftauglichkeit. Hier sollte darauf geachtet werden, dass innerhalb des Finimeters nur sauerstofftaugliche O-Ringe und Fette eingesetzt werden. Der Einsatz dieser O-Ringe ist weniger den Hauptflaschen gedacht. Die Überlegungen gehen dahin, dass in Notsituationen der Ersatz-Automat unter Wasser an eine Stage montiert werden kann/muss. Ist dies tatsächlich erforderlich muss sichergestellt sein, dass der verwendete Automat sauerstofftauglich ist, dazu zählt auch der Finimeter.
Ein Finimeter sollte in dem selben Rhythmus wie die Lungenautomaten gewartet werden. Der Swivel und/oder dessen O-Ringe sind im Falle einer Undichtigkeit zuerst zu kontrollieren und ggf. auszutauschen.